Aberlour 12 Jahre Non Chill-Filtered

Der kleine Ort Aberlour (gesprochen „Ab-er-LAU-errr“)  liegt am Fuße der Bergkette des Ben Rinnes an der Einmündung des  Flüsschen Lour in den berühmten River Spey. Der Name Aberlour entstammt dem Gälischen und bedeutet „Mündung des rauschenden Baches“ und bezieht sich vermutlich auf den nahen Wasserfall Lynn of Ruthie.

Die Aberlour Destillerie liegt in der Region Speyside, die wohl berühmteste Whiskyregion - nicht nur Schottlands, sondern weltweit, findet man nirgendwo sonst eine vergleichbare Dichte an berühmten Whisky-Brennereien! Ihren Namen erhielt diese Region von dem Spey-Fluss, der von seinem Ursprung aus dem Loch Spey über gut 170 km nach Nordosten mäandert, um dann bei Kingston, etwa 12 km östlich von Elgin, in den Moray Firth zu münden. Die nach ihm benannte Region im Nordosten Schottlands erstreckt sich aber weit über das Gebiet des Flusses Spey hinaus. Diese Whiskyregion umfasst das Gebiet der ehemaligen Grafschaften Morayshire und Banffshire, in welchem je nach Grenzziehung über 60 Whiskydestillerien beheimatet sind, die Mehrheit auch heute noch in Produktion.

Speyside Whiskys haben einen leichteren Charakter und betören durch reiche florale Aromen. Sie überzeugen nicht durch Wucht und geschmacklichen Extreme, sondern mit einem feingliedrigen und vielschichtigen Körper, mit Eleganz und perfekter Ausgewogenheit! So ist es kein Wunder, dass Speyside Whiskys  zu den meistverkauften Whiskys weltweit zählen, denn sie erschließen die Welt der Whisky auch Neulingen, die intensiv getorfte, rauchige Whiskys stehen lassen würden.

Das Standard-Portfolio der Destillerie besteht heute aus den Abfüllungen (Stand Mai 2020):

● Aberlour Forest Reserve 10 Year Old – abgefüllt mit 40,0 Vol%

● Aberlour  Double Cask 12 Year Old – abgefüllt mit 40,0 Vol%

● Aberlour Non Chill-Filtered 12 Year Old – abgefüllt mit 48,0 Vol%

● Aberlour 16 Year Old – abgefüllt mit 43,0 Vol%

● Aberlour 18 Year Old – abgefüllt mit 43,0 Vol% in 0,5-Literflaschen

● Aberlour White Oak – abgefüllt mit 40,0 Vol%

● Aberlour Triple Cask – abgefüllt mit 40,0 Vol%

● Aberlour a’bunadh –  chargenweise abgefüllt, daher variiert der Alkoholgehalt

 – nur für den Travel-Retail-Bereich vorgesehen sind:

● Aberlour 12 Year Old Sherry Cask– abgefüllt mit 40,0 Vol%

● Aberlour 15 Year Old Double Cask– abgefüllt mit 40,0 Vol%

● Weitere Abfüllungen sind in ausgewählten Märkten und/oder nur für einen festgelegten Zeitraum erhältlich!

Die Aberlour Single Malts sind bekannt für weiche und nussige Aromen mit muskatartiger Würze. Die meisten Abfüllungen haben eine Sherrynote. Häufig ist auch ein Anflug von grünen Äpfeln zu finden. Aberlour Whisky ist zum Dessert oder als Digestif geeignet.

Das Wasser für den Brennbetrieb in der Aberlour Destillerie stammt aus dem Tal des Allachie am Fuße des Ben Rinnes. Verwendet wird Gerste der Sorten Optic, Braemar, Propino und Concerto, die beim Mälzen nicht über Torf getrocknet wird. Die Gerste kommt von Farmen im Umkreis von 15 Meilen um die Brennerei.
Die Aberlour Destillerie betreibt zwei Maischebottiche mit je 12 Tonnen Fassungsvermögen und sechs Gärbottiche aus Edelstahl mit je 70.000 Liter Inhalt. Für den Gärprozess wird die Würze auf 20°C gekühlt. Die Vergärung des Zuckers in der Würze zu Alkohol dauert ca. zwei Tage und erreicht einen Alkoholgehalt von 8,5 Vol%. Gebrannt wird die fermentierte Maische in vier Brennblasen: zwei wash stills mit je 21.310 Liter und zwei spirit stills mit zusammen 35.456 Liter. Der new make hat einen Alkoholgehalt  zwischen 67 und 70 Vol% und reift dann in ex-Bourbon- und ex-Oloroso Sherryfässer.

Die Jahresproduktion liegt bei etwa 3,8 Mill. Liter.

Zwischen 1823 und 1826 gegründeten Peter Weir und James Gordon eine - vermutlich illegale - Brennerei mit dem Namen Aberlour, die damals von den Brüdern James und John Grant in Pacht betrieben wurden. 1879 brannte diese Brennerei komplett ab.

Der Unternehmer James Fleming hatte bereits 1865 die Dailuaine Brennerei von der Witwe des Gründers gepachtet und baute nun eine eigene Brennerei, die neue Aberlour Destillerie, allerdings weiter flussaufwärts. Fleming war ein der Gemeinde Aberlour  wohlgesonnen und ließ im Orte Aberlour das Rathaus und ein Krankenhaus errichten und organisierte eine Beleuchtung für die Straßen des Ortes. 1892 ging die Brennerei in den Besitz von Robert Thornes & Sons Ltd. über.1898 brannte die Aberlour Destillerie ein zweites Mal fast vollständig ab. Für den Neubau wurde Charles C. Doig verpflichtet, der die Pagoden „erfand“. Die meisten der heute noch vorhandenen Gebäude stammen aus dieser Zeit.

Während des ersten Weltkrieges war Aberlour von 1917 bis 1919 stillgelegt. 1921 erfolgte der Verkauf der Aberlour Destillerie an das Brauerei W.H. Holt & Sons, kam aber 1942 wiederum an James Donald Stewart. 1945 ging Aberlour in den Besitz von S. Campbell & Sons Ltd., später in Campbell Distillers umbenannt. Sie ließen die Brennerei über die Jahre umbauen, legten allerdings 1962 die eigene Mälzerei still. 1973 erfolgt eine weitere Modernisierung mit Erweiterung der Brennkapazität durch den Einbau einer zweiten wash und eine zweiten spirit still. 1974 erwarb der international agierende Getränkekonzern Pernod Ricard die Campbell Distillers. 2001 übernahm Pernod Ricard auch das schottische Unternehmen Chivas Brothers und verschmolz beide Zukäufe zu Chivas Brothers. 2002 wurde ein Besucherzentrum eröffnet.

1826

James Gordon und Peter Weir gründen die erste Aberlour Brennerei.

1827

Peter Weir zieht sich zurück, James Gordon setzt die Arbeit alleine fort.

1879

Nach einem Feuer Neugründung der Aberlour Brennerei durch den Bankier James Fleming, der auch Mitbesitzer der Dailuaine Brennerei ist. 1879 wird als das eigentliche Gründungsjahr angesehen.

1892

Verkauf an Robert Thorne & Sons Ltd., Greenock.

1898

Ein verheerendes Feuer zerstört große Teile der Aberlour Brennerei. Der bekannte Architekt Charles Doig wird mit dem Entwurf für den Wiederaufbau der Anlage beauftragt

1917-1919

Keine Produktion bei Aberlour.

1921

Verkauf an W.H. Holt & Sons - Besitzer einer Brauerei.

1945

Verkauf an S. Campbell & Sons Ltd. und die Commercial Bank.

1962

Ende der eigenen Herstellung von Malz nach dem floor malting-Verfahren.

1973

Erweiterung der Produktionskapazität von zwei auf vier Brennblasen.

1974

Pernod Ricard kauft S. Campbell & Sons - mit der Aberlour Brennerei.

2000

Das neue Jahrtausend wird mit einer auf 2.000 Flaschen limitierten Edition des Aberlour à bunadh gefeiert. Die „Etiketten“ dieser Sonderabfüllung sind aus reinem Sterlingsilber.

2001

Pernod Ricard kauft Chivas Brothers von Seagrams. Chivas Brothers fusioniert mit Campbell & Sons unter Beibehaltung des Namens Chivas Brothers.

2002

Eröffnung eines Besucherzentrums in der Aberlour Brennerei.

2008

Aberlour 18 years old ist nun auch außerhalb des französichen Marktes im Angebot

2013

Markteinführung des Aberlour 2001 White Oak

2014

Markteinführung des Aberlour White Oak Milenium 2004

2018

Markteinführung von Aberlour Caasg Annamh