Als Commonwealth-Mitglied orientiert sich Australien in Sachen Whisky natürlich stark am Schottischen Whisky. Tatsächlich war dieser Kontinent bis zum zweiten Weltkrieg der wichtigste Exportmarkt für schottische Whiskys. Noch heute ist Scotch die meistverkaufte Spirituose in Australien, dicht gefolgt von Bourbon, der vor allem bei der jüngeren Generation immer beliebter wird.
Es ist erstaunlich, dass ein Kontinent, der alles dafür mitbringt, nicht Whiskygeschichte geschrieben oder sogar einen eigenen Whiskystil hervorgebracht hat, ja nicht einmal eine eigene Whiskyproduktion aufweisen kann. Es gibt gutes Getreide, es gibt gutes Wasser und, noch wichtiger, es gibt den menschlichen Faktor: Einwanderer aus England, Schottland, Irland und nicht zu vergessen Amerika, die von zu Hause nicht nur die Kenntnisse, wie man Whisk(e)y macht, sondern ganz sicher auch das Bedürfnis, ihn zu trinken, mitgebracht haben.
Doch als die eigene Whiskyproduktion 1866 mit dem Bau der Myers Distillery in Ballarat, Victoria, begann, war die Konkurrenz der Importe aus dem Mutterland zu mächtig. erst als die Regierung in den zwanziger Jahren die Einfuhrzölle für Spirituosen erhöhte, wurde die Sache wirtschaftlich interessant, und Myers brachte mit dem Blend Old Court erstmals eine erfolgreiche australische Marke heraus.
Bild: Hafenansicht Hobart (Tasmanien)
Das blieb auch dem schottischen Brennereikonzern DLC nicht verborgen, der sich 1927 mit vier lokalen Herstellern zusammentat, um eine moderene Destillerie in Corio, Victoria, zu erichten. Aus dieser Zusammenarbeit erwuchs 1931 die Gruppe United Distillers - nicht zu verwechseln mit dem späteren DLC-Nachfolger United Distillers -, die bis vor einigen Jahren zwei der erfolgreichsten ausralischen Whiskys produzierte: Corio und Four Seasons.
Eine andere bedeutende Marke, Bond 7, wurde ebenfalls von einer britischen Firma hergestellt, nämlich von Gilbey.In den 50er und 60er Jahren erfuhr der Australische Whisky ein Umsatzhoch, das leider nur von verübergehender Dauer war. Die schottische Konkurrenz war einfach zu mächtig. So sank die Nachfrage in den 80er Jahren so stark, dass die großen Hersteller die Produktion einstellten, zuletzt United Distillers. Hier spürt man den schottischen Einfluß: Bevor man 1995 komplett den Betrieb einstellte wurden die großen Lagerbestände kurzerhand zu absatzfähigeren Gin umdestilliert, da das Publikum immer mehr zu schottischen Blends und vor allem zum Bourbon griff.
Ungefähr zur gleichen Zeit stiegen in Tasmanien zwei wagemutige Kleinbrenner ins Geschäft ein: 1993 wurde die Small Concern Whisky Distillery gegründet, 1995 die Tasmania Distillery, beide brachten inzwischen eígene marken heraus: Cradle Mountain und Sullivans Cove.
Herstellung
Alle wichtigen Brennereien waren im Südosten des Landes zu finden, in der Gegend um Melbourne und in Adelaide. das dortige Klima bekam nicht nur den ersten europäischen Siedlern, es bringt auch das beste Getreide Australiens hervor und gewährleistet eine ausreichende Wasserversorgung.
Australischer Whisky wird aus Gerste, Mais und Hirse hergestellt. Malt Whisky darf nur aus gerstenmalz gebrannt werden und muss mindestens 2 Jahre lagern, Blended Whisky muss ebenso lang im Fass liegen und mindestens 25% Malt enthalten.
1 wash still mit 60.000 Liter ; 1 spirit still mit 30.000 Liter
Befeuerung der stills
:
direkt mit Erdgas
Brennereikapazität
:
nicht bekannt
Verwendung in folgenden Blends
:
wid nicht in Blends eingesetzt
Geschichte der Brennerei Hellyers Road
1996
:
Betta Milk verliert durch staatliche Deregulierung ihre führende Stellung im tasmanischen Molkereigeschäft durch das Zulassen von Mitbewerbern. Der Aufbau eines zweiten Standbeines wird beschlossen. Die Wahl fällt auf das Brennen von Whisky(!)
1999
:
Am 01.01.1999 findet die erste Destillation statt
2006
:
Bau eines Besucherzentrums um die Vermarktung des Whisky anzukurbeln
2012
:
Der erste Hellyers Road 10 years old Single Malt kommt in den Markt
Cascade Brauerei in Hobart und eigenes Bodenmälzen
Wasser
:
Great Lake in den Great Western Tiers
Maischebottiche
:
1 x 2.400 Liter ; Edelstahl
Gärbottiche
:
2 x 2.000 Liter ; Holz
Brennblasen (stills)
:
1 wash still mit 1.400 Liter ; 1 spirit still mit 400 Liter
Befeuerung der stills
:
elektrisch
Brennereikapazität
:
720.000 Liter
Verwendung in folgenden Blends
:
keine Verwendung in Blends
Geschichte der Brennerei Nant
2004
:
der Geschäftsmann Keith Batt erwirbt das 1823 erbaute Nant Estate und läßt die 180 jahre alte Wassermühle aufwendig renovieren mit Ausrüstung zur Whisky BRENNEREI
2008
:
Inbetriebnahme der Brennerei am 05.04.2008
2010
:
Abfüllung des ersten Nant Single Malts aus Reifung in blood tubes (20 Liter Inhalt)
Cascade Brauerei in Hobart, Tasmanien - mit nachträglicher Räucherung des Malzes bei der Lark Brennerei
Wasser
:
lokale Quellen
Maischebottiche
:
nein
Gärbottiche
:
Bezug von fermentierter Maische aus getorftem oder ungetroftem Malz von der Lark Brennerei
Brennblasen (stills)
:
1 wash still mit 1.800 Liter ; 1 spirit still mit 600 Liter
Befeuerung der stills
:
elektrisch
Brennereikapazität
:
ca. 20.000 Liter
Verwendung in folgenden Blends
:
keine Verwendung in Blends
Geschichte der Brennerei Old Hobart
2005
:
Gründung der Brennerei durch Cornelius (Casey) Overeem. Erwerb einer Brennlizenz und Sammlung von Erfahrung durch den Besuch von 15 schottischen Brennereien
2007
:
Produktionsbeginn
2011
:
Im Dezember erste Abfüllungen als The Singular Overeem Single Malt mit 43 oder 60 Vol% (cask strength) mit Reifung im Port oder Sherry-Fass
2012
:
Overeem Single Malt erhält erste Auszeichnungen von der The Whisky Association of Australia
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