Whiskey aus Amerika: Rye Whisk(e)y

Während Bourbon in der Maische mindestens 51% Mais enthalten muss, gilt die gleiche prozentuale Forderung beim Rye für den Anteil des Roggens in der Maische, also auch mindestens 51 %.

Der Hauptbestandteil Roggen ist ein scharfes, fruchtiges Getreide. Der aus der Roggenmaische gebrannte Rye ist komplex, trocken mit leicht bitterer Note, etwas ölig, enthält oft Noten von Gewürzen, Pfefferminz und Vanille, tief in Geschmack und Abgang.
Historisch gesehen war der Rye die dominierende Whiskeysorte bis zum Aufkommen des Bourbon. Die Einwanderer aus Schottland und Irland brannten ihren ersten Whisky aus dem Getreide, das sie in der neuen Heimat vorfanden und das auf dem Boden besonders gut gedieh, dem Roggen. Auch George Washington brannte einen Rye. Die Prohibition drängte auch den Rye in das Abseits. Die Konsumenten gewöhnten sich an die geschmuggelten Destillate aus Kanada und Schottland. Nach der Prohibition blieb die Nachfrage nach Rye verhalten und sank in der Mitte des 20. Jahrhunderts wieder stetig. Etliche Brennereien schlossen oder stellten das Brennen von Rye ein.

Bildquelle: Michter's (Mack und Schühle)