Eiche (Quercus)
Eiche (Quercus)
Das wertvolle Hartholz gut gewachsener Stämme wird bevorzugt zu Furnieren verarbeitet. Eichenes Kernholz hat eine hohe Verrottungsbeständigkeit und wird selten von Wurmfraß befallen. Das Kernholz von Stiel- und Traubeneiche wird einer höheren Dauerhaftigkeitsklasse zugeordnet als die heimischen Nadelhölzer und die meisten Laubhölzer wie etwa Ahorn, Birke, Buche, Erle, Esche, Linde, Meranti, Roteiche und Ulme. Das Holz von Eiche und Esche ähnelt sich in Färbung und Maserung und ist leicht zu verwechseln.
Eichenholz wird für Möbel, Treppen, Fußböden, Außentüren und Fenster, Fachwerk und im Wasserbau eingesetzt. Von allen Eichenarten eignen sich nur ungefähr 180 zur Herstellung von Fässern zum Ausbauen von Wein, aber auch Whisky und Bier dient. Eichenholzchips werden zur Aromatisierung von Wein verwendet. die Reifung von Whisk(e)y erfolgt bevorzugt in Fässern aus Weißeiche.
Für den Bau von Fässer zum Reifen von Whisk(e)y wird eigentlich nur das Holz der Weißeiche eingesetzt. Doch auch hier gibt es zahlreiche Unterarten, die nicht alle verwendet werden.
Sektion Quercus; Synonyme: (Eu-)Lepidobalanus, Leucobalanus, Mesobalanus; Weiß-Eiche:
Sie ist in Eurasien, Nordafrika und Nordamerika verbreitet.
Europa, Westasien und Nordafrika:
- Algerische Eiche (Quercus canariensis): Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, im südlichen Portugal und in Spanien vor.
- Portugiesische Eiche (Quercus faginea): Die etwa drei Unterarten kommen in Marokko, Portugal, Spanien und auf den Balearen vor.
- Ungarische Eiche (Quercus frainetto): Sie kommt in Süditalien, auf dem Balkan und in Ungarn vor.
- Hartwiss-Eiche (Quercus hartwissiana): Verbreitet von Bulgarien bis in den Kaukasus.
- Gall-Eiche (Quercus infectoria): Die etwa zwei Unterarten kommen von Griechenland bis zum südwestlichen Iran vor.
- Persische Eiche (Quercus macranthera): Das Verbreitungsgebiet liegt in der Türkei, im Nord-Iran und im Südosten des Kaukasus.
- Traubeneiche (Quercus petraea): Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Italien und Nordgriechenland im Süden bis zu den Britischen Inseln und Südskandinavien im Norden; von Nordspanien im Westen bis Polen, Südwestrussland und dem Schwarzen Meer bis zum nördlichen Iran im Osten.
- Flaumeiche (Quercus pubescens): Sie ist von West- über das südliche Mittel-, Süd- und Südosteuropa bis nach Kleinasien und zum Kaukasusraum verbreitet.
- Pyrenäen-Eiche (Quercus pyrenaica): Sie kommt im westlichen Mittelmeerraum vor.
- Stieleiche oder Deutsche Eiche (Quercus robur): Sie kommt in fast ganz Europa vor sowie im Kaukasus und in der Türkei.
- Säuleneiche (Pyramideneiche) (Quercus robur f. fastigiata): Diese Sippe wird als gärtnerische Auslese, also als Sorte 'Fastigiata' betrachtet.
Ost-, Südost- und Südasien:
- Orientalische Weiß-Eiche (Quercus aliena): Sie kommt in fünf Varietäten von Japan bis Indochina vor.
- Japanische Kaiser-Eiche (Quercus dentata): Sie kommt in Japan, Korea, im Westen und Norden von China und im östlichen Russland vor.
- Quercus lanata: Sie kommt im Himalayagebiet sowie dem südlichen und südöstlichen Asien vor.
- Mongolische Eiche (Quercus mongolica, Syn.: Quercus crispula): Sie ist im östlichsten Russland, Nordchina, Korea und im nördlichen Japan verbreitet.
Amerika:
- Amerikanische Weiß-Eiche (Quercus alba): Sie ist in Nordamerika weitverbreitet.
- Arizona-Eiche (Quercus arizonica): Sie kommt von den südlichen US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico, Texas bis zu den mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua, Coahuila, Durango sowie Sonora vor.
- Zweifarbige Eiche (Quercus bicolor): Sie ist in Nordamerika weitverbreitet.
- Blau-Eiche (Quercus douglasii): Sie gedeiht in Höhenlagen von 0 bis 1200 Metern nur in Kalifornien.
- Quercus engelmannii: Sie kommt nur vom südlichen Kalifornien in den USA bis ins nördliche Baja California in Mexiko vor; von der Insel Catalina sind nur wenige kleine Fundorte bekannt.
- Gambel-Eiche (Quercus gambelii): Sie kommt in den westlichen, zentralen und südlichen Vereinigten Staaten bis zu den nördlichen mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua, Coahuila sowie Sonora vor.
- Oregon-Eiche (Quercus garryana)
- Kalifornische Weiß-Eiche (Quercus lobata)
- Leierblättrige Eiche (Quercus lyrata)
- Großfrüchtige Eiche (Quercus macrocarpa): Die vielleicht zwei Varietäten kommen vom südlichen Kanada bis Alabama vor.
- Korb-Eiche (Quercus michauxii): Das Verbreitungsgebiet liegt in Nordamerika.
- Kastanien-Eiche (Quercus montana): Das Verbreitungsgebiet liegt in Nordamerika.
- Gelbe Eiche (Quercus muehlenbergii): Das Verbreitungsgebiet liegt in Nordamerika.
- Quercus stellata: Kommt in neun Varietäten im Osten und Südosten der Vereinigten Staaten vor.
Quelle: Wikipedia
Die vorstehende Auflistung der Unterarten der Weiß-Eiche mag übertrieben wirken, doch für die weltweite Reifung von Whisky werden nicht nur die ex-Bourbon-Fässer aus amerikanischer Weißeiche (Quercus alba) oder die für diverse Weinsorten vorgenutzten Fässer aus den verschiedenen europäischen Eichen eingesetzt. Auch exotischere Eichenarten finden ihren Weg in die Herstellung von Whisk(e)y, sei es für seltene Komplettreifungen oder für die Übertragung ausgefallener Aromen aus werbetechnischen Überlegungen oder zur Ergänzung der Geschmackspalette. Hier einige Beispiele solch seltener eingesetzter Eichenarten:
Black Bottle Andean Oak (Eichenart nicht näher spezifiziert)
Bowmore Minzunara Cask Finish in Quercus mongolica
Burnside Portland Oregon Oak Finished in Quercus garryana
Glenallachie Hungarian Oak Wood Finish in Quercus frainetto
Glendalough 7 year old Minzunara Finished in Quercus mongolica
Gotland Whisky: Trullaik in American & Hungarian Oak (Quercus frainetto)
High Coast Mongolia Swedish Single Malt Whisky in Quercus mongolica
High Coast Hav - Hungarian Oak – American & Hungarian Oak (Quercus frainetto)
The Singleton Autumn Walk in European & Pyrenean Oak (Quercus pyrenaica)
In den Lagern der whiskyproduzierenden Nationen reift sicherlich noch Whisky in Fässern aus weiteren, bislang kaum genutzten Eichensorten, die in den nächsten Monaten oder Jahren die Fachwelt überraschen werden.