Drum Maltings
Drum Maltings
Bezeichnung für das Mälzen der Gerste in Drehtrommeln.
Das Trommelmälzsystem wird zum Einweichen und Mälzen von Gerste und anderen Getreidesorten verwendet. Das System ermöglicht das Waschen des Getreides, wodurch Staub und andere Fremdkörper entfernt werden, während das Getreide gleichzeitig befeuchtet wird, um den Mälzungsprozess einzuleiten. Die Gerste wird in großen industriellen Trommeln mechanisch gewendet, damit sich die Keimgerste nicht verheddert. Dies ermöglicht eine bessere Kontrolle und gleichzeitig eine Individualisierung des Keimprozesses der Gerste bei jeder einzelnen Charge. Wichtige Faktoren wie Temperatur und Luftstrom lassen sich viel besser kontrollieren als bei der traditionellen Bodenmälzerei. Dadurch können die Mälzer eine konstante und individuelle Kundenqualität garantieren. Die Technik ist heute weitgehend veraltet und wird nur noch selten eingesetzt. In dieser Trommel folgen der Prozess der Keimung und der Trockung direkt nach einander. Die Trocknungsluft wird vorher - je nach Rezeptur der auftraggebenden Brennerei mit Torfrauch versehen oder nicht. Ein weiterer Vorteil ist die Automatisierung der Arbeitsabläufe
Nicholas Galland, der Pionier des Vorläufers der Saladin-Box, entwickelte das Trommelmälzverfahren und baute 1873 seine erste Anlage. Die Trommelmälzung sollte sich in den späten 1800er und frühen 1900er Jahren zum gängigsten kommerziellen Mälzungsverfahren entwickeln. 1967 wurde die Burghead Maltings von Scottish Malt Distillers mit 24 Trommeln in Betrieb genommen. Die industrielle Mälzerei wurde 1971 auf 48 Trommeln erweitert und ist damit eine der größten europäischen Trommelmälzereien.
Wo sind heute noch Trommelmälzereien zu finden?
Eine Reihe von Brennereien, darunter Port Ellen und Glen Ord, führten das Trommelmälzen ein. Diese ersetzten oft Saladin-Boxen oder Bodenmälzereien. Speyburn führte 1905 einen viel früheren Typ ein, der auf die von Galland in Pankow, Berlin, 1883 entwickelte Mälztrommel basierte.
Port Ellen Maltings
1973 wurden in der Brennerei Port Ellen 7 Mälztrommeln installiert, um die drei Islay-Brennereien von Diageo zu versorgen: Port Ellen, Caol Ila und Lagavulin. Die Mälzereien selbst haben die Brennerei Port Ellen überlebt, die 1983 ihre Tore schloss, weil das Interesse an Single Malt zu gering war und auf dem Markt für Mischungen ein Überangebot herrschte. Die Mälzerei beliefert neben anderen Diageo-Destillerien noch immer einen Großteil von Islay und Jura.
Glen Ord Maltings
1961 wurde die Bodenmälzerei in Glen Ord durch eine Saladin-Box ersetzt, 1968 kam eine weitere Trommelmälzerei hinzu. Die Saladin-Box wurde 1983 entfernt, heute gibt es nur noch Trommelmälzereien. Die Glen Ord Maltings beliefern viele Diageo-Destillerien wie die Talisker Distillery mit Malz.
Speyburn Maltings
Ein früherer Typ von Trommelmälzereien, die Galland-Henning Pneumatic Drum Maltings, wurde 1905 in Speyburn installiert, stellte aber 1967 die Malzproduktion ein. Obwohl die alten Trommelmälzereien in Speyburn nicht mehr in Betrieb sind, stehen sie unter dem Schutz von Historic Scotland und können besichtigt werden.