Double Wood
Double Wood
Bezeichnung für die Verwendung von zwei Fassarten bei der Reifung von Whisky. Diese ist per Gesetz beim US-amerikanischen Bourbon nicht erlaubt ist, wird aber bei den angestrebten Regeln für den American Single Malt gewünscht.
1993 war mit The Balvenie Double Wood aged 12 years die erste Markteinführung eines in zwei Fassarten gereiften Scotch Single Malts. Nach der Reifung für 10 Jahre im ex-Bourbonfass erhielt der Whsiky eine weitere Nachlagerung für zwei Jahre in einem Sherry Butt. Das Verfahren wurde ab 1982 vom Master Distiller David Stewart (MBE) entwickelt.
Nach der Reifung in einem normalen Eichenfass wird also der (Single) Malt noch für einige Monate in einem anderen Fass nachgelagert. Das kann ein Fass sein, das für die Reifung einer Art von angereichertem Wein verwendet wurde, häufig Sherry, manchmal aber auch Portwein-, Madeira- oder sogar rote Burgunder- oder Chardonnay-Fässer. Der Whisky löst Farb- und Aromastoffe des "Vorgängers" aus dem Holz des Faßes heraus. Jedes Fass verleiht dem letztendlichen Single Malt Whisky verschiedene Qualitäten.
Aber auch die zusätzliche Reifung in einem neuen Fass aus einer anderen Eichenart ist gebräuchlich. Glenlivet „American Oak Finish“ und „French Oak Finish“ werden in brandneuen Fässern aus dem jeweiligen Holz nachgelagert.
Im englischen Sprachgebrauch sind auch die Begriffe finishing, double matured oder wood-finished) üblich, wobei sich für den Vorgang der Nachreifung selbst inzwischen der Begriff Holzveredelung (Wood Finishing) etabliert hat.
Eine Weiterentwicklung der Fassanzahl des Double Wood war der Auchentoshan Three Wood, der in drei verschiedenen Fasstypen reifte: Zuerst im ex-Bourbonfass, dann im spanischen Oloroso-Sherry Butt und letztlich im Pedro Ximenez Sherryfass.
Eine höhere Anzahl an Fässern für die Nachreifung wird erreicht durch das Mischen von Whiskies mit Nachreifung(en).