Classic Malts of Scotland
Classic Malts of Scotland
1988 machte Diageo, heute der weltweit größte Spirituosenkonzern, einen geschickten Schachzugmit der Vermarktung von sechs der zahlreichen Single Malts des Unternehmens als „Classic Malts of Scotland“ gemeinsam vermarktete.
Zu dieser Zeit befand sich der Markt für die Single Malt noch in einer Erholungsphase nach den schwachen 1980er Jahren mit einem massiven Ansatzeinbruch und der daraus folgenden Schließungen von Brennereien. Daher war eine kollektive Vermarktung besonders sinnvoll, denn so musste nicht jede Brennerei einzeln und mit großem Aufwand als Marke beworben werden. Gleichzeitig konnte man die aromatische Vielfalt der schottischen Single Malts hervorheben. Die Classic Malts of Scotland trugen zweifellos dazu bei, das Interesse der Verbraucher am Single Malt neu zu wecken, denn der Markt war damals noch stark vom Blended Scotch Whisky dominiert. Zu den ursprünglichen Classic Malts gehörten
Zu den ursprünglichen Classic Malts gehörte:
Cragganmore | (Speyside) |
Dalwhinnie | (Highlands) |
Glenkinchie | (Lowlands) |
Lagavulin | (Isle of Islay) |
Oban | (Western Highlands) |
Talisker | (Islands) |
Obwohl Diageos eigene Einteilung der Whisky-Regionen nicht exakt mit jener der Scotch Whisky Association übereinstimmte, stellte dies dennoch einen wichtigen bildenden Aspekt für die Konsumenten dar. Kein Wunder, dass sich die Marken der sechs ursprünglichen Classic Malts zu Bestsellern entwickelten.
2005 fügte Diageo weitere Brennereien hinzu, die von dem großen Erfolg der Classic Malts profitieren sollten.
Heute zählen zu den Classic Malts auch:
Caol Ila |
(Isle of Islay) |
Cardhu |
(Speyside) |
Clynelish | (Northern Highlands) |
Dufftown | (Speyside) |
Glen Elgin |
(Speyside) |
Knockando | (Speyside) |
Royal Lochnagar | (Eastern Highlands) |
Als Erweiterung wurden 1997 Abfüllungen der ursprünglichen sechs Brennereien auch in der Variante der Distillers Edition veröffentlicht, welche die Standard-Abfüllungen um ein Nachlagerung in einem vorgenutzten Fass (Sherry, Port, etc.) in sorgfältig ausgesuchten Fässern erweiterte, von denen angenommen wurde, dass sie den Charakter der einzelnen Malts besonders hervorheben würden und diese so spannende zusätzliche Aromen erhielten. Auch vom Caol Ila ist inzwischen eine Distillers Edition im Handel erhältlich.
Puristen und Liebhaber der Distillers Edition streiten sich heute darum, ob sich Kosten und Aufwand der Nachreifung, der double maturation, gelohnt hat oder ob die Originale der Brennereien nicht doch die besseren Whiskys sind.


Bildquelle: Diageo Deutschland